Googles Strategie ist es, über zahlreiche unterschiedliche Märkte hinweg Dienste zu schaffen, die sich zwischen den Nutzer und andere Online-Services schieben und die gleichzeitig sowohl als Frontend als auch als Gateway agieren. Geld verdient Google einerseits mit dem Traffic auf diesen Gateway-Sites, häufig aber auch damit, von diesen Gateways Traffic zu anderen Seiten weiterzuleiten.
Das klingt einfach, ist aber genial, denn damit bekommt Google letzten Endes die Kontrolle über das gesamte Geschäft im Internet. Denn wie können Firmen Geld verdienen und Kunden binden, wenn ihre sorgsam zusammengestellten und gepflegten Angebote nichts weiter als alltägliche Dienstleistungen sind, denen Google nach undurchschaubaren Regeln sparsam Nutzer zuweist?
Ihre Geschäftsmodelle gehen den Bach runter. Manchmal vielleicht verdientermaßen, aber sicher nicht immer. Einige neue Firmen schaffen es immerhin herauszufinden, wie man in einem Umfeld arbeiten kann, in dem der direkte Zugang zu den Kunden stark eingeschränkt und die Loyalität der Kunden minimal ist. Firmen, die ältere Geschäftsmodelle zu schützen haben, tun sich dagegen schwer, sich an die neuen Verhältnisse anzupassen.
Natürlich ist Google nur selten der einzige Grund, warum die eine oder andere Branche vor einer grundlegenden Umgestaltung steht. Auch neue Technologien und neue Verhaltensweisen der Verbraucher bringen Veränderungen mit sich. Und manche dieser Bereiche, etwa der traditionelle Journalismus, sind auch eine leichte Beute. Außer Frage steht jedoch, dass Googles Geschäftsmodell in erster Linie darauf ausgerichtet ist, sich mit viel Hurra und viel Tamtam mitten in bereits bestehenden Märkten breit zu machen.
Vor über zehn Jahren machten sich die Banken Sorgen darüber, dass Microsoft sich als Mittelsmann zwischen sie und ihre Kunden drängen könnte. Microsoft gelang es jedoch nie, diese Position zu besetzen. Aber Google tut genau das, und zwar in mehreren Märkten gleichzeitig (zugegebenermaßen mit unterschiedlichem Erfolg) und versucht auch seine Fühler in neue Segmente auszustrecken, etwa den Bereich Social Media. Einige Beispiele sollen das näher beleuchten.
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2 Kommentare zu Google: Ideenschmiede oder zerstörerischer Moloch?
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Wir sind alle in der Googlefalle
die fakten sprechen meines erachtens eine deutliche sprache: google will alles, was sich im web abspielt, kontrollieren und vermarkten, auch die nutzer. google hat zwei gesichter, das nette, das uns mit gratis-services versorgt und dann das gefährliche eines großen bruders. die lektüre der webseite http://www.googlefalle.com bringt licht ins dunkel
Google, ein Instrument der US-amerikanischen Geheimdienste?
Was mich an Google irritiert ist, das klaglos die Datensammlung, seitens der amerikanischen Regierung, hingenommen wird. Von den Satellitenbildern bis Google Streetview, Bücherscannen (oder Bücher verbrennen?, klingt ähnlich, oder?) alles ist erlaubt und wird nur in geringem Umfang verboten.
Warum es im geheimen tun, wenn es doch unter den Augen der Öffentlichkeit viel einfacher geht. Ein paar Personen schmieren, die sagen "Wissen ist Allgemeingut und gehört allen!" und schon sind die Kritiker erstickt.
Die Geimdienste im Vor-DV-Zeitalter (Griechen, Römer, Mittelalter, drittes Reich, die beiden Machtblöcke) hatten nicht das Problem des Datensammelns, sondern des datenauswertens. Selbst zig-Stasi-Spitzel konnten mehr Infos beschaffen, wie die Auswertungsabteilungen verifizieren konnten. Jeder durchschnittliche Geheimagent auf der Welt kann heute mit Kenntnissen in Datenbankprogrammierung, umfangreichere Auswertungen über Personen/-gruppen erstellen ohne dass es jemand merkt oder ein Richter dies erlaubt.
Der Datensammler